Rettungstraining bei IAV in Großmehring
Am vergangenen Samstag fand ein besonderes Rettungstraining für die Feuerwehr Hallbergmoos und die Malteser Rettungswache vom Flughafen München auf dem Gelände der Firma IAV in Großmehring statt. Die Firma IAV, normalerweise auf Crashtests für die Automobilindustrie spezialisiert, öffnet ihre Türen an Samstagen, um Feuerwehren und Rettungsdiensten die Möglichkeit zu bieten, ihre Fähigkeiten mit echten Unfallfahrzeugen unter realistischen Bedingungen zu trainieren. Diese Gelegenheit ermöglicht es den Einsatzkräften, wichtige praktische Erfahrungen zu sammeln und das Zusammenspiel zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst für den Ernstfall zu optimieren.
Für die 18 Kräfte der Feuerwehr Hallbergmoos begann der Tag früh: Bereits um 6:50 Uhr war der Treffpunkt am Gerätehaus angesetzt. Pünktlich um 7:10 Uhr setzte sich die Kolonne aus 3 Fahrzeugen in Bewegung und erreicht das Trainingsgelände um 8:15 Uhr. Kurz nach der Feuerwehr trafen auch die Kollegen der Malteser in Großmehring ein. Nach einer kleinen Stärkung und gründlichen Sicherheitsunterweisung durch die Trainer der IAV begann das Training mit praktischen Übungen an realistisch beschädigten Fahrzeugen. Unter den wachsamen Augen der Trainer, die durch ihre Expertise die Einsatzkräfte auch mit Hintergrundwissen im Bereich der Fahrzeugtechnik begleiteten, wurde intensiv an den verschiedenen Unfallszenarien gearbeitet. Die Trainer erklärten dabei nicht nur die spezifischen Herausforderungen jeder Situation, sondern standen den Einsatzkräften bei Bedarf auch bei der direkten Umsetzung der Rettungsmaßnahmen beratend zur Seite.
Im Mittelpunkt des Trainings stand die Rettung und Versorgung von schwerstverletzten „Unfallopfern“ – dargestellt durch ausrangierte Crashtest-Dummys, die in den verunfallten Fahrzeugen platziert waren. Die verschiedenen live durchgeführten Crashs stellten typische Verkehrsunfälle mit einer hohen Verletzungsgefahr nach: Ein frontaler Hochgeschwindigkeitsaufprall bei 80 km/h, ein seitlicher Aufprall auf einen Baum oder Pfosten bei ebenfalls 40 km/h sowie ein schwerer Hochgeschwindigkeitsaufprall bei 80 km/h mit nur einer Fahrzeughälfte an ein festes Hindernis.
Die Schäden, die durch die Wucht der Zusammenstöße an den Fahrzeugen entstanden, waren beeindruckend und schockierend zugleich. Neben massiven Verformungen an den Fahrzeugstrukturen führten die Unfallszenarien zu einer teils massiven Einklemmung der Dummys, die schwerste „Verletzungen“ aufwiesen. Diese erschwerten Umstände boten eine realistische Übungssituation, die es den Einsatzkräften ermöglichte, ihre Techniken zur schonenden und gleichzeitig zügigen Rettung von Unfallopfern zu perfektionieren. Es zeigte sich, wie wichtig gezielte Schnitt- und Spreiztechniken, eine gute Koordination und klare Absprachen zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst sind, um das Überleben der Patienten sicherzustellen.
Nach jedem simulierten Unfall erhielten die Teilnehmer die Gelegenheit, die Rettungsmaßnahmen an den Fahrzeugen unmittelbar umzusetzen und die beste Vorgehensweise abzustimmen. Auch die Möglichkeit, die Crashtests im Kontrollraum zu beobachten, ermöglichte wertvolle Einblicke in das Ausmaß der Kräfte, die bei einem schweren Verkehrsunfall wirken.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen, das Zeit für Austausch und Erholung bot, setzten die Einsatzkräfte das Training bis zum späten Nachmittag fort und beendeten gegen 17:00 Uhr einen erfolgreichen und sehr lehrreichen Tag. Die gewonnenen Erkenntnisse und praktischen Erfahrungen werden in zukünftigen Einsätzen wertvolle Dienste leisten und die Sicherheit von Unfallopfern weiter erhöhen.
Besonderer Dank gilt den engagierten Trainern der IAV, die das Training mit ihrem Fachwissen und ihrer Geduld ermöglicht haben. Ebenso ist der Gemeinde Hallbergmoos, die dieses wertvolle Training ermöglicht hat, zu danken. Ein großer Dank gebührt auch Kommandant Richard Busl, der die Organisation dieses Trainingstages übernommen hat. Abschließend gebührt allen Beteiligten, die mit Einsatz und Engagement an diesem Training mitgewirkt haben, ein herzlicher Dank für die kollegiale und professionelle Zusammenarbeit. Solche Veranstaltungen sind unverzichtbar, um im Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein.