Bienen und Wespen. Gefährlich, nervig, oder nützlich?

Wer kennt es nicht? Man möchte im Sommer gemütlich mit Kaffee und Kuchen auf der Terrasse sitzen und bekommt nach kurzer Zeit Besuch von gelb-schwarz geringelten Insekten die plötzlich umherschwirren. Viele Menschen geraten in Panik, wenn Bienen, Hummeln, Wespen oder Hornissen in Ihre Nähe kommen, oder gar ein Nest am Haus bauen.

Nun gilt es erst einmal zu differenzieren um welche Art von Insekt es sich handelt, denn obwohl alle stechen können, geht für Menschen ohne Allergien meist keinerlei Gefahr von den fliegenden Besuchern aus.

Honigbienen und Hummeln sind die „entspanntesten“ Besucher auf der Liste.
Sie kommen mit einem eher „flauschigen“ Äußeren daher und sind meist auf der Suche nach Nektar und Pollen, den sie in Blüten finden.
Diese beiden Arten sind wenig aggressiv und setzen ihren Stachel nur im äußersten Notfall ein. Der Grund ist einfach, da der Stachel in der Haut steckenbleibt müssen sich die Tiere den gesamten Stachel inklusive der Giftdrüse aus dem Körper reißen, damit sie fliehen können. Nach einem Stich sterben Bienen daher.

Anders die Wespe: Obwohl ihr Volk meist nur ca. 3.000 Tiere umfasst hat es einen hohen Kalorienbedarf. Aus diesem Grund lassen sich die Insekten, die sich von Nektar und zuckerhaltigen Pflanzensäften ernähren, meist nur schwer von süßen Kuchen vertreiben.
Die Tiere werden schneller aggressiv und können mehrfach zustechen. Erkennbar sind Wespen an ihrem glatten Körper und der „Wespentallie“.

Hornissen kommen nicht vor Juni vor und können sehr wehrhafte Tiere sein, wenn es um die Verteidigung ihres Nests geht.
Die Gefährdungen für Mensch und Tier werden aber in der Regel weit übertrieben. Der landläufig bekannte Spruch „7 Stiche töten ein Pferd, 3 einen Menschen“ stimmt nicht. Die Stiche sind etwa so schmerzhaft wie die einer Wespe, allerdings sehr selten, da Hornissen Menschen nicht direkt anfliegen und fast ausschließlich bei Annäherung an das Nest aggressiv werden.

Was jedoch alle der genanten Tiere gemeinsam haben ist die Tatsache, dass mehrere Arte unter Naturschutz stehen!

Tipps zur Vermeidung von Kontakten zwischen Mensch und Tier

  • Offene Speisen im Freien abdecken – die Tiere werden sonst vom Duft angelockt
  • Hektische Bewegungen vermeiden! Hautflügler sind äußerst kurzsichtig und fliegen nahe an Dinge heran, ohne ihnen gleich etwas tun zu wollen
  • Nicht barfuß über den Rasen laufen. Wespen suchen dort häufig nach Nahrung, aber auch Bienen und Hummeln halten sich bei der Blütensuche dort auf
  • Gerade Kinder sollten süße Getränke im Freien nur aus verschlossenen Gefäßen und am besten mit einem Strohhalm trinken
  • Ablenkung der Tiere z.B. durch Aufstellen einer Nahrungsquellen weit weg von der Terrasse
  • Abwehr mittels Duft: Speziell Wespen mögen den Geruch von Zitronenscheiben gespickt mit Gewürznelken überhaupt nicht

Und wenn man doch gestochen wird…

Ruhig bleiben: Die Stiche von Hornissen, Wespen, Hummeln und Bienen unterscheiden sich in der Wirkung kaum voneinander. Sie sind zwar schmerzhaft, bei Menschen ohne Allergien in der Regel aber ungefährlich und bedürfen keiner besonderen Therapie.

  • Kalte Umschläge oder Eisbeutel lindern den Schmerz
  • Bei bekannter Allergie sollten man sich vor Beginn der Flugsaison individuell von seinem Arzt beraten lassen
  • Bei Stichen in Mund oder Hals ist jedoch wegen Erstickungsgefahr sofort ärztliche Hilfe zu rufen!

Was tun bei einem Nest?

In speziellen Fällen kann die Feuerwehr zur Beseitigung von Nestern angefordert werden, zum Beispiel wenn eine Gefährdung für Personen wie z.B. Allergiker nicht ausgeschlossen werden kann.
In den meisten Fällen ist es aber ein Fall für Fachkundige, die speziell darin ausgebildet sind solche Nester umzusiedeln. Dies können Imker oder Mitglieder von Tierschutzvereinen sein.
Denn für diese Aufgabe bedarf es neben der erwähnten Ausbildung auch einer spezielle Ausrüstung.

Diese 5 Sicherheitstipps sind sinnvoll zu beachten:

  • Abstand von etwa 2 bis 3 Meter halten sowie am Nest Erschütterungen und das Versperren der Einflugschneise vermeiden
  • Kinder von Nestern fernhalten
  • Niemals mit Gegenständen in einem Nest stochern und auch keine Wasserschläuche auf Nester richten
  • Tiere im Nestbereich nicht anatmen
  • Niemals eigene Bekämpfungsaktionen versuchen, beispielswiese durch Ausschwemmen, Ausbrennen oder Chemikalien

Ansprechpartner bei Fragen:

Das Sachgebiet 42 für Naturschutz und Landesplanung im Landratsamt Freising ist der kompetenter Ansprechpartner für Fragen rund um die gelb-schwarzen Insekten:

Zur Seite des SG42 – Landratsamt FS
Veröffentlicht am: 20 Mai 2022/Letzte Änderung: 23 Mai 2022/Kategorien: Infos & Service/Schlagwörter: , /

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